In einer ansteckenden 'Werberede' würdigte die Predigt am Franz von Sales-Fest 2013 diesen Weg.
Wir danken Bischofsvikar P. Schutzki für seine Worte und wünschen von ganzem Herzen gutes Gelingen für seine Pläne, diesen Geist des Verweilens mit Gott auch in die bisher nicht dafür ‚spezialisierten’ Kirchen zu bringen.
Deo gratias!
Ich bin reif für die Insel –
und ich gehe in die St. Annakirche.
Ich bin reif für ein Gespräch mit Gott.
Ich möchte mich ausruhen in Deinen Armen, o Gott.
Es ist so viel um uns, es ist so viel um mich herum. Ich
schaue zu Dir auf, o Gott, und möchte umkehren, nach vorne schauen, nach vorne
blicken.
Umkehr von der Hast der Tage und Stunden zur Ruhe in Dir, o
Gott.
Der Patron des heutigen Tages, der heilige Franz, gibt einen
wichtigen Hinweis:
Stütze dich in allen Arbeiten völlig auf die Vorsehung
Gottes. Nur sie gibt deinen Plänen das Gelingen.
Ich merke selbst, wie viel Vertrauen wir den vielen
Errungenschaften der Technik, der Entwicklung - Handys, Computer, was weiß ich,
was es da alles gibt - letztlich auch dem Verstand eines jeden schenken.
Oft erst am Ende des Weges oder im Falle einer
hoffnungslosen Diagnose vertrauen wir auf Gott und setzen unsere Hoffnung in
ihn.
Wir reichen manchmal die Hand eher der irdischen als der
himmlischen Hoffnung.
Mache es wie die kleinen Kinder: Mit der einen Hand halte
dich fest am Vater.
Mit der anderen pflücke die Erdbeeren und Brombeeren am Wegrain.
So sammle und gebrauche auch du die irdischen Güter mit der einen Hand, mit der
anderen halte dich an der Hand des himmlischen Vaters fest.
Schau immer wieder zu ihm auf. Zu ihm schauen und sich immer
wieder auf ihn verlassen -
ich brauche eine Insel. Denn in Dir, o Gott, vermag ich
alles.
Die Eucharistie, die Anbetung:
Das stärkt das Leben und die Gesundheit der Seele.
Ich bin euch hier in der St.-Anna-Kirche dankbar für diese
Zugänge zu geistiger Nahrung.
Für die Anbetung.
Die Seele, die so oft gehetzt, durch viele Termine und
Zeitmangel geprüft wird, die durch viele Bilder des Alltags belagert wird, braucht
ein frisches Wasser, braucht die Begegnung mit ihrem Schöpfer, denn nur dort
findet sie die Ruhe und eine neue Quelle der Kraft zum Weitergehen, damit auch
der Körper gesunden kann.
Diese Möglichkeit der Anbetung möchte ich und auch die
anderen Bischofsvikare in den kommenden Monaten mehr und mehr eröffnen und die
Pfarren unserer Diözese dazu einladen.
Die Seele erhebt sich dann langsam aus der Mühsal. Warum
bist du so traurig?
Hoffe auf Gott!
Wir brauchen heute diese Spiritualität der frohen Liebe
Gottes.
Wie mich mein Vater geliebt, so liebe ich euch auch. Bleibt
in meiner Liebe.
Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe und
eure Freude vollkommen werde. Wir sind ein Teil der Liebe Gottes und wir sind Teil
der Freude, die in Jesus Christus ist, die sein Leben ausmacht: Die Freude an
Gott.
Das Wissen um das unendliche Getragensein durch den Vater
können wir an Jesus Christus ablesen und diese Freude nimmt Christus durch die
Erwählung in uns hinein. An dieser Freude haben wir Anteil, aus dieser Freude
können wir schöpfen und unser Leben gestalten.
Wir leben nicht in einem leeren Raum, den wir erst einmal
füllen müssen, sondern das, was für uns bereit liegt, ist die Liebe Gottes, aus
der wir schöpfen können. Wir müssen diese Liebe nicht aus uns selber nehmen.
Sie ist um uns und darum können wir sie auch weitertragen.
Weltoffenes Christsein macht dir Freude.
Alles, auch deine Arbeit, wird dir Freude machen, denn alles
ist in Gott geborgen. So wird Gott mit dir, in dir und für dich arbeiten, und
deine Arbeit wird dir Freude bereiten.
Liebe Mitbrüder, liebe Schwestern und Brüder, eine der
Säulen der Spiritualität des Heiligen ist Optimismus, und da treffen wir uns
ein bisschen mit den Resurrektionisten.
Auferstehung - Halleluja!
Wenn man Halleluja sagt, Optimismus, Auferstehung, da breitet
sich sofort so ein bisschen so ein Schimmer
in das Lächeln auf jedem von den Gesichtern von euch, ja das ist so natürlich.
Die richtige Methode: Nach vorne schauen, nach vorne blicken,
nicht verbissen auf das Gewesene starren. Ich bin auch dankbar, dass hier immer
wieder nach vorne geschaut wird.
Die Auferstehung zum Leben, das Sakrament der Beichte:
Die Versöhnung, die hier tagtäglich gelebt wird, das
Sakrament der Beichte, Auferstehung vom Tod der Sünde zum erlösten Leben des
Kindes Gottes.
Und ich bin Gott dankbar, dass hier ein Ort der Auferstehung
und des immer neuen Anfanges gepflegt wird. Unzählige Menschen erfahren hier
die Barmherzigkeit Gottes, sie erfahren eine Auferstehungsinsel, die ich
erreichen kann auf den Flügeln der Barmherzigkeit, die mir eine neue Erde und
einen neuen Himmel zeigen in der Freude des neuen Anfanges.
Wenn ich mir die vergangenen Tage anschaue, ohne verbissen
zu sein, weil das kann ich irgendwie nicht, das liegt nicht in meiner Natur – Votivkirche
- wir haben Schwierigkeiten rundherum, wir, die wir stehen in der Diözese jetzt
am Anfang des Erneuerungsprozesses in Wien und in unserer Diözese sehe ich,
dass die Oblaten des Heiligen Franz von Sales in ihrer Spiritualität in der
Spur sind, auf dem richtigen Weg, die Zukunft positiv und hoffnungsvoll zu
gestalten.
Ich danke euch dafür und ich erbitte reiche Gnaden für diese
Insel im Herzen der Stadt Wien.
Amen.
Predigt von P. Mag. Dariusz Schutzki CR, Bischofsvikar für
Wien-Stadt,
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